Zeitenwende bei Rot-Weiss Essen. Bis zum Drittliga-Heimspiel gegen 1860 München (0:3) war es eine schwache bis durchwachsene Saison - die restlichen drei Spiele in diesem Jahr sollten zeigen, dass RWE es besser kann.
Doch es kam anders, die Demütigung gegen 1860 hat etwas verändert bei RWE. Die Geduld der Fans scheint endlich. Es gibt nichts Schlimmeres als Häme, die die Essener bei ihren teils stümperhaften Offensivbemühungen am Ende ertragen mussten.
Statt Aufbruchstimmung vor den beiden Kellerduellen beim VfL Osnabrück und gegen den VfB Stuttgart II macht sich langsam blanke Panik breit.
Panik, weil auch die Umstellungen des Trainers seit dem Spiel gegen Cottbus keine Verbesserung bringen. Die defensive Taktik hat gegen Energie geklappt, im Anschluss gab es keinen Sieg mehr.
Panik, weil immer klarer wird, RWE braucht im Winter in jedem Mannschaftsteil eine Verstärkung. Das ist aufgrund der überschaubaren Finanzen aber nahezu ausgeschlossen.
Zumal die Panik auch dazu führen kann, dass Trainer Christoph Dabrowski nun doch auf den Prüfstand kommt - und der Verein den Mechanismen des Geschäfts nachgibt. Das hätte die Folge, dass ein neuer Mann her muss und Dabrowski, der einen Vertrag bis 2026 besitzt, weiter bezahlt werden müsste.
Das Geld würde auf dem Transfermarkt fehlen, wo sich die letzten Darbietungen auch negativ bemerkbar machen dürften. Denn mit jeder Niederlage, mit jedem Auftritt wie gegen 1860, werden sich potenzielle Zugänge genau überlegen, ob RWE der richtige Schritt ist.
Zuletzt galt ein Neuner als oberste Priorität. Klar ist, der könnte momentan auch aus der Bundesliga kommen, bei der Zuarbeit der restlichen Mannschaft würde er in der Luft hängen. Denn die Offensivbemühungen der Mannschaft als Ganzes sind nicht tauglich für die 3. Liga. Man kann derzeit aufstellen, wen man will, es ändert sich nichts am Ergebnis.
In dieser Verfassung schießt RWE kein Tor mehr im Jahr 2024. In dieser Verfassung muss einem angst und bange werden um die Essener, die in einer Woche neben der Baustelle in der Offensive, auch in der Defensive wieder neu denken müssen. Denn durch die Sperren von José-Enrique Ríos Alonso und Tobias Kraulich gehen Dabrowski die Abwehrspieler aus, auch wenn Kapitän Michael Schultz wieder dabei ist.
In diesen Wochen kommt alles zusammen, die Essener müssen sich irgendwie in die Winterpause retten. Um dann nachzulegen, irgendwoher müssen sie das Geld bekommen. Denn mit diesem Kader reicht es nicht -und ein Abstieg ist viel teurer als alles andere...